Laberrhabarber//Ich will weg?!

Donnerstag, 20. November 2014 | |


Nach der Schule. Ich will weg?! Ich habe keine Ahnung. Eigentlich sind meine Pläne mal hier raus zu kommen, wie das wahrscheinlich viele vorhaben nach der Schule. Aber ich verstehe selbst nicht warum. Man sagt immer, wir gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Aber ist das denn wahr?
Ich wurde letztens gefragt, warum ich denn unbedingt weg will von hier, ob ich mich hier denn nicht wohlfühle. Und da habe ich zu überlegen angefangen, weil ich nicht überzeugend argumentieren konnte. Ja, ich möchte weg. Also um das mal zu klären ich bin niemand, der hier ins Ausland möchte, dafür bin ich ein viel zu großer Schisser und liebe meine Heimat zu sehr, als das ich ein Jahr hier weg könnte. Aber ich möchte in ein anderes Bundesland ziehen, in eine Stadt, in der ich viele neue interessante Leute kennen lernen kann. Ich will etwas Neues sehen, meine Zeit ausschöpfen und nutzen. Doch die zweite Frage, ob ich mich hier unwohl fühle, konnte ich auch sofort beantworten.
Ich sagte, natürlich fühle ich mich hier wohl, ich liebe mein Zuhause. Aber widerspricht sich das nicht, wieso möchte man weg, obwohl man auch gerne hier bleiben würde. Ich muss auch dazusagen: Ich hasse Veränderungen. Ich weiß, ich weiß Veränderungen sind unvermeidlich, man sollte das Beste aus ihnen machen. Aber ich bin einfach ein Mensch, der das Gewohnte liebt. Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich weiß wie es läuft, wo ich bin und auf welche Menschen ich zählen kann, mich verlassen kann. Es kann sein, dass ihr mich jetzt als Kontrollfreak bezeichnet. Und da würde ich euch nicht mal widersprechen. Ich würde gerne behaupten können, dass ich spontan bin, aber das bin ich nun mal nicht. Ich mag es nicht die Kontrolle zu verlieren. Also nix gegen Überraschungen, die ich ja im Endeffekt auch nicht unter meinen Fittichen habe, aber in ein fremdes Land fahren, auf gut Glück oder noch nicht zu wissen, was man machen möchte, geht gar nicht. Ich bin ein Fan von Plänen und Listen. Da kann man nichts vergessen und hat immer den Überblick. Ich mache Pläne für meinen Nachmittag, damit ich mich nicht im Nichtstun verliere. Aber nun gut, ich treibe ein wenig ab. Also es soll gesagt sein: Ich bin ein Mensch, der sein Zuhause unendlich liebt, zu denen natürlich auch meine Eltern gehören. Ich bin einfach so froh, eine so starke Bindung zu ihnen zu haben. Vielleicht liegt es auch daran. Aber auf jeden Fall kann ich selten länger als eine Woche von zu Hause fort sein, da ich die gewohnte Umgebung einfach nur vermisse, ob es die Menschen sind, ober einfach nur das Heimatgefühl, wenn ich in meinem mit ganz viel Liebe eingerichteten Zimmer am Schreibtisch sitze oder in meinem Bett liege. Ich war auf Klassenfahrten immer diejenige mit Heimweh, also warum gehe ich jetzt freiwillig weg? Ich glaube einfach die Sehnsucht nach neuen Erfahrungen, neuer Kultur, neuer Stadt, neuen Leuten, neuem Lebensstil ist einfach zu groß. Aber der einfachere Weg wäre natürlich trotzdem, erstmal hier wohnen zu bleiben, meine Zeit zu Hause noch zu genießen und trotzdem Suche ich nach der Veränderung, dem Ungewissen, dem Neuen. Einfach weil ich meinen Durst stillen muss, das bin ich mir einfach schuldig. Ich meine, wenn ich nicht mehr möchte oder es mir nicht mehr gefällt, dieses kleine Abenteuer, kann ich doch immer noch zurück zu meinen Wurzeln flüchten. Dort werden im Notfall auch die Menschen sein, die mir Rückendeckung geben. Menschen, die immer da sein werden, obwohl sie nicht da sind, nicht mit auf den Abenteuer-Zug gesprungen sind, aber wo du einfach weißt, sie fangen dich auf, wenn du mal fällst. Für diese Leute bin ich unendlich dankbar. Sie nehmen mich mit meinen Fehlern und ich liebe sie mit ihren Fehlern. Im Gegensatz zu den Dingen, die sie mir geben, sind ihre Fehler unwichtig oder einfach liebenswert.  Also nehme ich dann doch mal den Weg mit dem größeren Widerstand bzw. Umweg. Denn auf Umwegen findet man Dinge, die man sonst niemals gefunden hätte. Und diesen Schritt muss jeder für sich entscheiden und wenn er sich dafür entschieden hat, muss er auch allein und mit einem Ziel im Kopf seinen Weg durchsetzen, um das zu erreichen, was er möchte. Und ich bin einfach der Meinung: Wenn man etwas unbedingt will, dann schafft man es auch.  

Um euch noch meinen Posttitel zu erklären: Laberrhabarber wird jetzt eine neue Kategorie von mir sein, wo ich einfach nur so ein bisschen zu einem Thema rumlaber und meine Meinung äußere. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn ihr mir da auch dann eure Meinungen in den Kommentaren hinterlasst. Ich weiß noch nicht, wie oft bzw. häufig ich so einen Post online stelle. Also lasst euch überraschen. Ganz durstige Grüße. Eure Juli

1 Kommentar:

  1. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Mir geht es ähnlich.
    Ich liebe meine Heimat, meine Familie, meine Freunde. Trotzdem zieht mich irgendetwas weg. Nicht nur in ein anderes Bundesland, sondern ganz weit weg. Normalerweise bin ich auch sehr schüchtern und bleibe am liebsten in meiner gewohnten Umgebung, aber das ist irgendwie eine Ausnahme. Ich will meinen Enkeln später nicht erzählen, ich hätte mein ganzes Leben an einem Ort verbracht und jeden Tag das gleiche getan. Nein, ich will ihnen spannende Geschichten von meinen Reisen, von anderen Kulturen, von wunderschönen Landschaften und faszinierenden Menschen erzählen. Und dafür lohnt es sich doch, über den eigenen Schatten zu springen und fort zu gehen.
    LG, Solveig

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